Der Weg zum binationalen Internat
Seit 1991 gibt es am Friedrich-Schiller-Gymnasium eine bilinguale Ausbildung, d.h. jeweils eine Klasse erhielt eine vertiefte Ausbildung in der tschechischen Sprache. Der nächste Schritt war, auch tschechischen Kindern zu ermöglichen, am Friedrich-Schiller-Gymnasium zu lernen und letztendlich das Abitur abzulegen.
Es dauerte jedoch bis zum 20. Mai 1998 bis alle rechtlichen und bürokratischen Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren, so dass an diesem Tag zwischen dem Sächsischen Kultusminister, Herrn Dr.Rößler, und dem Tschechischen Bildungsminister, Herrn Sokol, die Vereinbarung zur Umsetzung des 1. binationalen-bilingualen deutsch-tschechischen Bildungsgangs in Sachsen unterzeichnet werden konnte.
Der Internatsneubau sollte ursprünglich neben dem Gymnasium entstehen. Letztendlich entschloss sich die Stadt Pirna als Schulträger jedoch für eine Sanierung und Renovierung von Altstadtbauten mitten im Stadtzentrum. Mehrere denkmalgeschützte Gebäude zwischen Schloß- und Schmiedestraße sowie Frohngasse und Oberer Burgstraße wurden nun für das Internat umgebaut. Die Gebäude liegen in unmittelbarer Nähe des berühmten Canaletto-Hauses und des Marktplatzes mit dem Rathaus.
Die Stadt Pirna, die Europäische Union sowie der Denkmalschutz stellten die finanziellen Mittel für die Sanierung und den Umbau der Gebäude zur Verfügung. Am 14. September 1998 kam es zur "Grundsteinlegung", d.h. es kam zur feierlichen Übergabe der Bauaufträge für den ersten Bauabschnit. Der erste Grundstein für die zu sanierenden Gebäude wurde teilweise schon um 1200 gelegt.
Anliegen war es, den ersten Bauabschnitt im August 1999 fertig zu stellen. Um diesen Zeitplan einhalten zu können, arbeiteten die entsprechenden Firmen mit Hochdruck, es wurden sogar zwei Schichten eingeführt. Seit September 1998 lernten die ersten 15 tschechischen Schüler am Gymnasium und sie waren bei Gastfamilien untergebracht. Im August 1999 konnten diese ersten 15 Schüler ihre Zimmer im neuen Internat beziehen.