'Meeting the neighbors - overcoming prejudices'
32 deutsche und tschechische Schülerinnen und Schüler aus den binationalen Klassen unseres Gymnasiums waren am Freitag vor den Herbstferien eingeladen, am Tag der interkulturellen Begegnung zwischen Jugendlichen aus Tschechien, Polen und Sachsen teilzunehmen. Dieser Tag, den die Daetz-Stiftung im Rahmen des 2. World Culture Forums in Dresden veranstaltet hat, fand im Neuen Rathaus Dresden statt und stand unter dem Motto „Bist du so, wie ich dich sehe? - Wie die tschechische, polnische und deutsche Jugend voneinander lernt“.
Durch die Goldene Pforte betraten alle Teilnehmer das Rathaus; der Plenarsaal füllte sich zusehends mit jungen Leuten, die deutsch, polnisch oder tschechisch sprachen. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Bernhard Holfeld, dem Programmbereichsleiter MDR 1 Radio Sachsen, und Peter Daetz, dem Kuratoriumsvorsitzenden der Daetz-Stiftung, der das Ziel der Veranstaltung erläuterte.
Dabei kamen in einem kurzen Film Jugendliche aus Polen, Tschechien und Deutschland zu Wort mit ihren Gedanken und so manchem Vorurteil über den Nachbarn jenseits der einen oder anderen Grenze – eine gute Anregung für die Diskussion zum Thema „Den Nachbarn erleben – Vorurteile überwinden“. Anregend war auch der folgende Beitrag der „Königin der Clowns“, Antoschka, die auf sehr anschauliche Weise und in Interaktion mit dem Publikum zeigte, wie man mit wenigen sprachlichen Mitteln oder ganz ohne zu sprechen miteinander kommunizieren kann.
In der sich anschließenden Podiumsdiskussion trugen Schülerinnen und Schüler sowie einige Lehrerinnen und Lehrer aus den drei Nachbarländern ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Partnerschulen oder bei der grenzüberschreitenden Arbeit an gemeinsamen Projekten vor. Aufmerksame Zuhörer auf dem Podium waren neben dem Kuratoriumsvorsitzenden Peter Daetz auch Herr König, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, Herr Podivínský, Generalkonsul der Tschechischen Republik in Dresden, Frau Surwiłło-Hahn, stellv. Direktorin des Polnischen Instituts Berlin, und Frau Prof. Dr. Rathje von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation.
In ihren Beiträgen zur Frage „Wie kann das Verständnis zwischen der Jugend aus Polen, Tschechien und Deutschland verbessert und gegenseitige Hochachtung entwickelt werden?“ hoben sie die Bedeutung der interkulturellen Kompetenz hervor, die sich auf drei wichtige Komponenten stützt. Da ist zum einen das Wissen über den jeweils anderen, ein Wissen im weitesten Sinne, auch über seinen Alltag und seine Traditionen. Des Weiteren bedarf es einer entsprechenden Einstellung, d.h., notwendig sind Aufgeschlossenheit, Empathie und auch die Bereitschaft, sich mit der eigenen Kultur auseinanderzusetzen. Und schließlich gehört Handlungskompetenz dazu, die Kompetenz zu kommunizieren.
Nach einer Pause hatten die Jugendlichen in zwei interaktiven Workshops ganz praktisch Gelegenheit, miteinander zu kommunizieren: die eine Gruppe musikalisch beim gemeinsamen Singen, angeleitet unter anderem von unserem Musiklehrer, Herrn Heyne. Die andere Gruppe sammelte in Kleingruppen Ideen und Vorschläge für die Verbesserung der interkulturellen Begegnung von Jugendlichen aus Tschechien, Polen und Deutschland. Die Arbeitsergebnisse der Gruppen wurden anschließend im Plenum vorgetragen. Und wie Herr Daetz abschließend betonte, waren diese Ideen und Vorschläge anregend für die weitere Arbeit der Daetz-Stiftung.