LernStadtMuseum in Saxony
‚LernStadtMuseum in Sachsen – Schüler entdecken Museen‘ ist ein Programm des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, gefördert von der Robert Bosch Stiftung. Das Programm unterstützt 15 Projekte, in denen Schüler gemeinsam mit einem Museum in ihrer Nähe Geschichte, Natur oder Kultur der Region erforschen.
Eines dieser Projekte, gemeinsam bearbeitet vom Friedrich-Schiller-Gymnasium und dem Stadtmuseum Pirna, fand nun mit einer feierlichen Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum Pirna seinen Abschluss. In Anwesenheit zahlreichen Gäste wurde das Projekt „Gläser, Lacke und Marmeladen. Mittelständische Industrie in Pirna zwischen 1945 und 1989“ präsentiert.
In ihrer Rede hat die Schülerin Hanna Vetterlein das Ziel des Projekts und den Arbeitsprozess beschrieben: "... Das Projekt, an welchem wir 3 Jahre lang im Rahmen des gesellschaftswissenschaftlichen Profilunterrichts mit unseren Lehrern Frau Voigt und Frau Düring, dem Projektleiter Herrn Steinert sowie Frau Sturm vom Stadtmuseum Pirna gearbeitet haben, findet in dieser Veranstaltung seinen Höhepunkt und für uns Schüler auch seinen Abschluss. Wir haben versucht, das Stadtmuseum bei der Aufarbeitung der Geschichte unserer Heimatregion zu unterstützen. Gleichzeitig konnten wir dabei viel über die Arbeit eines Museums erfahren, unsere Fähigkeiten am forschenden Lernen vervollkommnen und uns in vielfältigen Präsentationsmethoden ausprobieren."
Unterstützt wurde das Projekt von der Robert-Bosch-Stiftung, die z.B. das Geld für die Anschaffung von Tonaufnahmegeräten und Computertechnik bereitstellte. So wurde nicht nur das Sammeln der Daten, sondern jetzt auch eine moderne Präsentation der Ergebnisse in der Sonderausstellung ermöglicht. Wir haben viel geschafft. Das war nicht immer leicht! Deshalb sind wir heute auch ein wenig stolz auf das Geleistete.
Im Projekt haben wir Schüler mit unseren Betreuern und Lehrern 12 Betriebe untersucht, die zwischen 1945 und 1990 in Pirna arbeiteten. Wir haben Dokumente, Fotos und andere Materialien gesammelt, Zeitzeugengespräche geführt, Materialien und Daten ausgewertet, Zeitungsartikel geschrieben und die hier heute eröffnete Ausstellung mit geplant und vorbereitet. Auch ein Kalender ist entstanden, in dem 11 der Betriebe vorgestellt werden. Für den zwölften gab es leider kein ausreichendes Bildmaterial. Diesen Kalender können wir heute unseren Zeitzeugen als Dankeschöüberreichen. Dabei wurden neun der vorgestellten Betriebe von den Schülern und zwei, das Chemiewerk Pott und Co, Herbert Lochner und die Molkereigenossenschaft Pirna von Frau Sturm und Herrn Steinert untersucht. Für neun Betriebe haben sich Zeitzeugen bereit erklärt, ihre Antworten auf Tonträger zu sprechen, sodass diese in der Ausstellung angehört werden können. Unsere ersten Ergebnisse stellten wir in neun Artikeln vor, die größtenteils im vergangenen Jahr in der „Sächsischen Zeitung“ erschienen.
Nach dem Sammeln von Daten und Materialien fuhren wir Schüler gemeinsam mit unseren Betreuern in ein Arbeitscamp nach Halbestadt, sichteten unser Material, sortierten und bewerteten, bereiteten eine erste Präsentation vor und legten die nächsten Aufgaben fest, die für die heute beginnende Ausstellung noch zu erledigen waren. Einige Ausstellungsstücke wurden dem Museum dauerhaft überlassen, werden auch nach dieser Ausstellung im Museum verbleiben und stehen so einer weiteren Forschung zur Verfügung. Mich persönlich haben an dem Projekt besonders die Gespräche mit den Zeitzeugen beeindruckt, die mir über einen Einblick in ihr Leben Geschichte haben lebendig werden lassen.
Auch die Arbeit des Museums fanden wir sehr interessant, den Blick hinter die Kulissen. Wie viele Fragen bei der Organisation einer solchen Ausstellung gestellt und beantwortet werden müssen, was das richtige Maß an Information ist und wie man eine anschauliche Ausstellungspräsentation aufbaut, dazu haben wir in diesem Projekt einen Einblick bekommen.
Wer sich für Regionalgeschichte interessiert, sollte diese Sonderausstellung unbedingt besuchen.