Geschichte des sanierten Gebäudes
Die Geschichte unserer Schule beginnt im Jahre 1789 mit dem ersten Pirnaer Lehrerseminar (1789 - 1850), an dem begabte Mitglieder des Singechors der Stadtkirche zu Lehrern und Kantoren ausgebildet wurden. Es waren zunächst nur vier "Lehrschüler" und zwei Anwärter. Die folgenden städtischen Schulordnungen brachten eine Straffung und Vertiefung des Unterrichts mit sich. Ansehen und Bedeutung des Seminars stiegen.
1872 - 1922
Als 1872 der sächsische Staat wegen des starken Bevölkerungswachstums die Einrichtung von zwei neuen Seminaren plante, bewarb sich auch Pirna. Das staatliche Lehrerseminar wurde vom 1. Oberlehrer Dr. Oberländer am 1. Mai 1873 "ohne Sang und Klang" eröffnet. Es begann auch die Planung eines Schulbaues, da bis dahin für das Seminar keine geeigneten Räume vorhanden waren. Am 26.10.1874 war die Grundsteinlegung und am 12.06.1876 wurde das neue Seminargebäude eingeweiht. Das Gebäude mit einem weiträumigen Mittelbau und zwei gleich langen erweiterungsfähigen Flügeln wurde in den folgenden Jahren ausgebaut und modernisiert. Seit dem 09.09.1876 konnte auch die Turnhalle genutzt werden. Die Schüler wurden mit 13 Jahren in eine Vorbereitungsklasse eingeschult. Als 1915 eine neue Prüfungsordnung und ein neuer Lehrplan in Kraft traten, Französisch sollte neben Latein eine weitere verbindliche Fremdsprache werden, entstand das siebente Lehrjahr.
1922 - 1945
Es erfolgte ein Abbau des Lehrerseminars und die Umgestaltung zur Deutschen Oberschule. Zum ersten Mal nahm die Schule 22 Knaben zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr auf und unterrichtete sie in den Kernfächern Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Kunstbetrachtung und Englisch. Die Oberschule erfreute sich großer Beliebtheit und so kam es, daß 1931/32 bereits 495 Schüler in 18 Klassen unterrichtet wurden. Bis 1934 erfolgte auch die Aufnahme von Mädchen.Danach lernten sie in der Höheren Mädchenschule. Mit dem Ausbruch des Krieges kam es zu Einschränkungen im Unterrichtsbetrieb und auch zu Ausfällen in den Wintermonaten.
Aufgrund der Reichsschulreform von 1939 wurde die staatliche Deutsche Oberschule und das einstige städtische Realgymnasium zusammengefaßt. So entstand eine Schulgemeinschaft mit 541 Schülern und 44 Lehrern.
Während des Zweiten Weltkrieges traf man verschiedene Sicherheitsmaßnahmen. So richtete man zum Beispiel Luftschutzkeller ein.
1945 - 2005
Nach einer demokratischen Schulrerform wurde die Schule 1945 wieder eröffnet. Der erste Direktor nach dem Krieg war Adolph Dreßel. Im September 1946 wurde die Oberschule mit der "Höheren Mädchenschule" vereint. Es entstand eine Städtische Oberschule für Mädchen und Jungen. Aufgrund der Initative von Dr. Schmidt erhielt unsere Schule 1947 ihren heutigen Namen "Rainer Fetscher". Durch die Einführung der Schulgeldfreiheit war es ab 1949 auch vielen Arbeiterkindern möglich, die Oberschule zu besuchen.
Das neue Bildungsgesetz von 1958 verstärkte die sozialische Umgestaltung und 1959 beschloß man die Einführung der Polytechnik als Unterrichtsfach. Im Jahre 1960 ermöglichte das gestiegene Bildungsniveau an deutschen Oberschulen den Übergang unserer Schule zur "Erweiterten Oberschule "R. Fetscher". Eine Aufnahme der Schüler in die EOS erfolgte mit der 9. Klasse. Eine Erneuerung des gesamten Schulsystem gab es 1963/64. So wurde zum Beispiel eine 9. Klasse eröffnet, die eine berufstheoretische und praktische Ausbildung zum Maurer und Betonmischer beinhaltete. Seit 1983 war nur noch ein Direktübergang zur EOS nach der 10. Klasse möglich.
Nach der Wende wurde die Schule 1991 mit der Einführung des Kurssystems ein Gymnasium nach den bundesdeutschen Bildungsgesetzen. Es wurden 7. und 9. Klassen und seit 1992 auch 5. und 6. Klassen aufgenommen.
2006 bis heute
Es begannen umfangreicher Umbaumaßnahmen am Gebäude. Das Rainer-Fetscher-Gymnasium wurde aufgelöst und die Schüler lernten im Gebäude des benachbarten Friedrich-Schiller-Gymnasium. Nach Abschluß aller Baumaßnahmen zogen alle Schüler in das neue Gebäude, welches seit 2009 den Namen Friedrich-Schiller-Gymnasium trägt.