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Auszeichnungsfahrt nach Prag

Am Montag, dem 18.09.2017 war es so weit. 17 ausgewählte deutsche und tschechische Schülerinnen und Schüler aus allen Klassenstufen des deutsch-tschechischen  binationalen Bildungsganges werden für ihre herausragenden Leistungen im vorigen Schuljahr mit einer Exkursion nach Prag belohnt. Begleitet wurde unsere kleine Reisegruppe vom Schulleiter Herrn Wenzel, Herrn Fleck und Herrn Krenek. Die Auszeichnungsfahrt  wurde auch dieses Mal vom Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden vorbereitet und finanziert.

Prag    Prag_2

An dem sonnigen spätsommerlichen Montagmorgen sind wir erwartungsvoll in einen kleinen tschechischen Bus gestiegen und flott in Richtung tschechische Hauptstadt losgefahren. Vor dem Außenministerium der Tschechischen Republik neben der Prager Burg Hradschin begrüßte uns die Konsulin Frau Reinöhlová, die unsere Gruppe den ganzen Tag in Prag begleitete. Unser Programm begann mit einer Besichtigung der Repräsentationsräume im  Palais Czernin, dem Sitz des tschechischen Außenministeriums. Den Herrn Außenminister konnten wir zwar zu den aktuellen Themen in den deutsch-tschechischen Beziehungen nicht befragen, hochinteressant fanden wir aber die Führung durch die Privatwohnräume des ehemaligen tschechoslowakischen Außenminister Jan Masaryk, der nach dem bolschewistischen Putsch 1948 vermutlich vom russischen Geheimdienst aus dem Fenster des Badezimmers in den Tod gestürzt wurde.

Nach der Besichtigung im Palais Czernin führte uns Frau Konsulin Reinöhlová durch die malerischen und abseits der Touristenströme liegenden Gassen auf der Kleinseite. Unterwegs sahen wir Kunstgalerien, stilvolle Restaurants und kleine Hotels untergebracht in denkmalgeschützten Häusern sowie auch Botschaften fremder Länder in prächtigen großen Palais.

 

In die Deutsche Botschaft, unser nächstes Ziel, hat uns ein strenger deutscher Polizeibeamter aufgrund unserer moderaten Verspätung nicht mehr reingelassen, so dass wir uns zumindest die schönen frühbarocken Fassaden des Palais Lobkowitz angeschaut haben. Wir warfen auch einen Blick durch den hohen Zaun in den Garten, in dem eine Trabi-Skulptur an die historischen Ereignisse vom August 1989 erinnert, als über 4000 verzweifelte DDR-Bürger über die Botschaft der Bundesrepublik versuchten in die Freiheit zu flüchten. Mehrere Wochen zelteten sie im überfüllten Garten der Botschaft, bis der damalige bundesdeutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher ihnen vom Balkon aus verkündete, dass ihre Ausreise in die BRD möglich ist.

Deutsche Botschaft   Garten Deutsche Botschaft Prag

Danach eilte unsere Gruppe zum nächsten Termin im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen, in der Gasse „Zum Lausitzer Seminar“, nur ein Katzensprung von der Karlsbrücke gelegen. Der Freistaat Sachsen unterhält eine eigenständige Landesvertretung in Prag, die als „Schaufenster Sachsens“ in der Tschechischen Republik zur Intensivierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern in allen Bereichen beitragen soll. Der Leiter der sächsischen Landesvertretung Herr Dr. Michel hat uns als guter Gastgeber zuerst zu einem leckeren Mittagsimbiss eingeladen und erst danach gab er uns einen Kurzvortrag über die vielfältige Arbeitsweise der Landesvertretung und die aktuellen Themen in den sächsisch-tschechischen Beziehungen. Wichtig: Auch tschechisch und deutsch sprechende Studenten können als Praktikanten den Duft der sächsisch-tschechischen Freundschaft schnuppern.

Luzicky seminar_1            Gedenktafel              

Anschließend besuchten wir die älteste sorbische Bibliothek im Erdgeschoss der Landesvertretung. Hier befand sich seit 1726 das Lausitzer Seminar – eine Hochschule für sorbische katholische Priester, später wohnten hier sorbische Studenten der Sorabistik an der Karlsuniversität, seit der Verlegung der Sorabistik nach Leipzig 1956 trafen sich hier die Mitglieder im „Freundeskreis Lausitz“. Ein symbolträchtiger Ort für die Verbindungen zwischen den beiden Ländern!

Unsere Bildungsfahrt  wurde durch eine kurze Freizeit bzw. eine Jagd nach Souvenirs auf der Karlsbrücke abgerundet und bereits zwei Stunden flotter Fahrt später waren wir in Pirna wieder zurück. 

Herzlichen Dank an Frau Reinöhlová und das Generalkonsulat der Tschechischen Republik in Dresden für den schönen und erlebnisreichen Exkursionstag in der tschechischen Hauptstadt!

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