Persönlicher Reisebericht über das Erasmus+-Treffen in der Türkei
Sonntag, 16.9.2018
Um 5: 30 verabschiedeten wir uns in Pirna von unseren Eltern und stiegen voller Vorfreude in die Taxis.Unsere Gruppe bestand aus sechs Schülern (Esther, Flora, Luisa, Emma, Louis und ich, Jacob), die von drei Lehrern (Fr. Ulmer-Heinrich, Hr. Wenzel, Hr. Dr. Křenek) begleitet wurden. Die Taxis brachten uns zum Prager Flughafen, wo wir nach Check-in, Sicherheitskontrollen und Wartezeit ins Flugzeug nach Istanbul stiegen. Der Flug war lang, aber wunderschön, da es bei Turkish Airlines sehr gutes Essen und ein gutes Unterhaltungsangebot gibt. In Istanbul gelandet, stiegen wir um und flogen bis nach Izmir, die Stadt, die für die nächsten fünf Tage unser Zuhause sein sollte. In Izmir wurden wir freudig von unseren Gastschülern begrüßt und fuhren zu ihnen nach Hause. Das Haus meiner Gastfamilie war sehr schön und sehr groß, ich hatte auch mein eigenes Schlafzimmer. Am Ende des Tages gingen wir deutsche Schüler mit unseren Gastfamilien gemeinsam essen.
Montag, 17.9.2018
Mein erster vollständiger Tag in der Türkei begann wie jeder mit dem Aufstehen. Zum Frühstück gab es jeden Morgen Brot, Käse, Gemüse, Nutella und türkischen Tee. Das alles schmeckte mir gut und ich mochte das türkische Frühstück sehr. Den Weg zur Schule legten wir täglich mit dem Dormuş zurück, einem türkischen Kleinbus, der aber eine für deutsche Verhältnisse gewöhnungsbedürftige Fahrweise hat. Das gilt übrigens auch für andere türkische Verkehrsmittel, z.B. PKWs und Taxis. In der Schule trafen wir uns und starteten dann unser Tagesprogramm. Besonders interessant fand ich, dass in der Türkei am Anfang (und auch am Ende) der Woche zuerst die Nationalhymne gesungen wird. Wir frühstückten, besichtigten die Schule und spielten dann Kennenlernspiele. Die türkischen Schüler stellten uns die Çini-Kunst vor, die wir anschließend auch selbst ausprobieren durften. Diese Kunst ist eine landestypische Bemalungskunst, die man z.B. auf Tellern und in Moscheen findet. Danach aßen wir Mittag und fuhren ins Zentrum von Izmir. Die Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Asensör und der Uhrturm waren beeindruckend. Anschließend hatten wir Freizeit in der Stadt und gingen durch den Basar Kemeralti. Dort wechselten wir Geld, gingen durch die Läden und aßen Kasan, einen türkischen Pudding. Jetzt endete der offizielle Teil des Tages und wir Schüler gingen noch ein bisschen durch die Läden und aßen türkischen Käsekuchen. Am Abend lud mich meine Gastfamilie zum Pizzaessen ein und dann ging´s nach Hause.
Dienstag, 18.9.2018
Nachdem wir uns an der Schule getroffen hatten, fuhren wir mit dem Bus nach Selҫuk. Unterwegs hörten wir Musik und bestaunten Kartentricks von unseren türkischen Freunden. Selҫuk selbst hat auch wunderschöne Gebäude, unser Ziel war aber das Mutter-Maria-Haus, das etwas über der Stadt in den Bergen liegt. Wir besichtigten die Kirche und tranken Wasser aus der heiligen Quelle. Vielleicht zeigt es ja eine Wirkung. Als wir wieder im Bus waren, fuhren wir zur antiken Stadt Ephesos. Bekannt ist diese hauptsächlich durch den Artemistempel, eines der sieben Weltwunder, es gibt aber auch andere schöne Sehenswürdigkeiten. Wir besichtigten die Ruinen und bestaunten die (zumindest früher) prächtigen Gebäude der Stadt, beispielsweise die Bibliothek, den Hadrianstempel und das Theater. Mich persönlich überraschte es ein wenig, dass es in Ephesos so viele deutsche Reiseführer gibt und dass die Beschilderung auch auf Deutsch ist. Anschließend bummelten wir noch durch die Souvenirläden vor den Toren der Stadt, wo ich mir viele schöne Andenken kaufte. Mittag gab´s in einem Restaurant, welches ein sehr leckeres Buffet anbot. Zurück an der Schule begann unsere Freizeit. Wir gingen zu einem Einkaufszentrum und shoppten ein bisschen. Hier ist alles sehr billig, nur leider fand ich noch nichts Passendes. Beim Laufen wurden wir von Straßenhunden begleitet, die in der Türkei sehr häufig sind. Dann aßen wir einen kleinen, aus superleckeren Muscheln bestehenden Snack bevor es mit dem Taxi in ein ausgezeichnetes Restaurant ging, wo wir ein wunderbares Essen zu uns nahmen. Mit vielen tollen Eindrücken kam ich am Abend wieder bei meiner Gastfamilie an. Dieser Tag war schon sehr schön, aber das Beste sollte noch kommen.
Mittwoch, 19.9.2018
Heute trafen wir uns wieder an der Schule und fuhren dann mit dem Bus nach Çeşme. Das ist ein sehr beliebter Badeort. Zuerst hielt der Bus in der Innenstadt und wir hatten Zeit, die Touristenpassagen zu erkunden. Auch dort gab es sehr schöne Souvenirläden. Hier sahen wir auch eine streunende Katze, die im Souvenirregal lag. Nach dem Einkaufen fuhren wir weiter zum Strand. Als wir dort ankamen, stockte mir vor Begeisterung der Atem. Der Sand war weich, fein und gut zum Gehen; das Wasser klar, tiefblau und warm. Wir sprangen ins Wasser, schwammen und hatten viel Spaß. Bevor wir ein zweites Mal ins Wasser gingen, spielten wir am Strand Ball. Anschließend liefen wir zu einem Restaurant und aßen dort ein sehr gutes Mittagessen. Vom Restaurant aus fuhren wir wieder zurück. In der Freizeit nahmen uns unsere Partnerschüler mit zur Fähre, wir setzten über und fuhren auf der anderen Seite mit dem Taxi zu einem Einkaufszentrum. Wir bummelten durch die Läden und dann fuhr ich mit meinem Partnerschüler nach Hause.
Donnerstag, 20.9.2018
Früh trafen wir uns wie immer an der Schule und begannen den heutigen Tag mit Kochen. Wir wurden in zwei Gruppen eingeteilt, ich bereitete Sarma zu. Das sind Weinblätter, gefüllt mit Reis. Anschließend kamen wir zur theoretischen Projektarbeit. Die Gruppen aus den einzelnen Ländern hielten ihre Vorträge. Zuerst hörten wir von den ungarischen Schülern etwas über die Donauschwaben, danach erzählten die Bulgaren etwas über die Armenier. Während der Mittagspause aßen wir und versuchten noch schnell unsere Präsentation vorzubereiten. Glücklicherweise hatten wir eine dabei und konnten nach der Pause unseren Vortrag über die Sorben halten, anschließend folgten noch die Türken mit den Christen. Während die Lehrer sich zu einer Besprechung zurückzogen, hatten wir die Aufgabe, Plakate zu gestalten. Dabei hörten wir Musik auf YouTube. Am Ende des Tages gab es eine Abschiedstanzparty mit Abschiedsessen, wo wir unser Selbstgekochtes und viele andere Leckereien kosten konnten. Diesen Abend wollte mein Gastschüler lieber nach Hause, also fuhren wir dorthin und gingen mit seiner Tante, die Deutschlehrerin ist und zu meiner Freude fließend Deutsch spricht, in ein Restaurant.
Freitag, 21.9.2018
Nachdem wir uns in der Schule getroffen hatten, gingen wir in die Aula und tanzten dort traditionelle Tänze der jeweiligen Minderheiten der Länder, beispielsweise ungarndeutsche Tänze, sorbischen Polka und noch viele weitere interessante Tänze. Wir hatten noch kurz Freizeit und spielten auf dem Schulhof Ball. Danach mussten wir uns leider schon schweren Herzens von den Ungarn verabschieden. Anschließend gingen wir an der Strandpromenade spazieren und Kuchen essen. Dabei entstanden viele Gruppenfotos, die letzten Aufnahmen dieses Treffens. Nach Schulschluss fuhren wir wieder in ein Einkaufszentrum, wo wir Bowling spielten, einkauften und uns dann mit vielen Tränen und Umarmungen verabschiedeten. Das war natürlich sehr traurig, aber es lag auch etwas Schönes in der Stimmung: Die gemeinsamen Erinnerungen und die Freude auf ein eventuelles Wiedersehen. Dann ging es nach Hause und ich fing schon mit dem Kofferpacken an.
Samstag, 22.9.2018
Morgens fuhren wir zum Flughafen und verabschiedeten uns dort voller Trauer von unseren Gastfamilien. Anschließend gingen wir durch den Check-in und die Sicherheitskontrolle zum Gate. Da ich noch sehr viel Lira übrig hatte, ging ich erstmal shoppen. Wir flogen von Izmir nach Istanbul und stiegen dort in die Maschine nach Prag. In Prag angekommen, verließen wir das Flugzeug und ich war froh, wieder die Sprache des Landes, in dem ich war, zu beherrschen. Dann fuhren wir mit dem Taxi nach Pirna und wurden dort von unseren Eltern abgeholt. Insgesamt fand ich diese Reise sehr schön und werde noch viele wunderbare Erinnerungen behalten.
Für mich persönlich war das schönste Erlebnis der Strand in Çeşme. Das Wasser war wunderbar klar und warm und der Sandstrand weich. Wir hatten gemeinsam auch sehr viel Spaß am Strand und im Wasser.
Von Jacob Zeibig, Kl. 9/3