Schüleraustausch mit Mělník
Am Dienstag, dem 11. Juni 2019, trafen wir uns am Bahnhof Pirna, leider schon um acht, um nach Mělník zu fahren. Die Zugfahrt gestaltete sich als interressant und sobald wir die Grenze überquerten, wurde auch der Empfang besser. 11.15 Uhr erreichten wir unseren Zielort Mělník. Dort wurden wir von unseren Austauschschülern, mehr oder weniger begeistert, empfangen.
Nach anfänglicher Unordnung legte sich das Zuordnungschaos und wir machten uns auf den Weg zur Schule. Nach einem ungewohnten Mittagessen besichtigten wir die Schule, den breitesten Brunnen Tschechiens und den Turm der St. Peter und Paul Kirche Mělník.
Später folgte eine Stadtrallye bei 30 Grad, wenig Wind und meist noch weniger Begeisterung. Anschließend wurden wir den Gastfamilien übergeben.
Mittwoch besichtigten wir das Technische Museum Prag. An diesem Tag stellten wir fest, dass die Mengenverhältnisse des Essens kulturell unterschiedlich sind. Was uns als „Snack“ mitgegeben wurde, hätte ebenso für einen dreitägigen Campingausflug gereicht.
Für die wenigen Ausgehungerten, also unsere Austauschschüler, gab es Mittagessen im Palladium. Danach teilten wir uns auf. Die kleinere Gruppe fuhr zurück zur Schule und bereitete sowohl das gemeinsame Grillen, als auch eine kühle Überraschung vor. Die andere, wesentlich größere Gruppe fuhr über mehrere Umwege zum Laser Game und hatte dort eine Menge Spaß. Dazu gehörte nicht nur der interkulturelle Austausch untereinander, sondern auch eine besonders witzige Teamzusammensetzung. Denn jede Weste hatte einen Namen, und so kam es vor, dass Iron Man, Terminator, Schlumpfine und einige andere Wesen in einem Team spielten. Während es in den kleinen Gruppen eher gleichmäßig verlief, verloren wir Deutschen beim „Tschechien gegen Deutschland Spiel“ haushoch.
Die Rückfahrt gestaltete sich als sehr interessant, schließlich mussten 32 Schüler in einem 15 m2-Abteil Platz finden. Als wir wieder, etwas zu spät, in der Schule ankamen, erwartete uns kein Ärger, sondern eine Schneeballschlacht. Der Hausmeister der Schule hatte aus einem nahegelegenem Eisstadion Schnee geholt, was für eine wunderbare Abkühlung sorgte.Beim anschließenden Grillen hatten alle viel Spaß: Das Essen war lecker, die Getränke kalt, die Musik laut und die Party im Gange.
Das Wandern fand am Donnerstag statt. Einmal von den Mücken abgesehen, war auch dies ziemlich lustig. Die Lehrer bestimmten Blumen, die Schüler warfen andere Schüler in einen Brunnen und insgesamt wurde viel gelacht.
Als es jedoch zum Klettern und Erkunden ging, blieben drei Schüler zurück. Zwei waren verletzt, die andere war trotz Allergie durch ein Getreidefeld gelaufen und saß nun ebenfalls auf der Bank. Jedoch wussten sie, wie sie sich die Zeit vertreiben konnten und bauten sich in dieser Stunde eine Bude aus herumliegendem Geäst.
Am Nachmittag teilten sich die Schüler auf. Einige gingen schwimmen und aßen massenhaft Burger, andere besuchten einen Känguru-Jump und grillten anschließend auf einem Spielplatz und wieder andere besichtigten Dwelling Lhotka. Ein Haus, das ganz in eine Höhle gebaut ist und schon mehrere hundert Jahre alt ist.
Kaum zu glauben, dass Freitag bereits der letzte Tag war, das letzte gemeinsame Frühstück mit der Familie und auch das vorerst letzte Mal, dass wir Zeit mit unseren Partnern verbringen konnten. Die wenigen, die ihre Präsentation bereits fertiggestellt hatten, zeigten diese. Dann wurde an den Projekten, in gemischten und zuvor bestimmten Gruppen, gearbeitet. Oder zumindest so getan.
Anschließend machten wir ein paar Sportspiele, die allerdings mittags in der Sonne stattfanden, was einigen zu viel wurde. Nachdem auch dieses Hindernis bewältigt war, ging es zum Essen und danach auch leider schon wieder zum Bahnhof. Der Abschied war kurz, aber keineswegs schmerzlos. Bereits im Zug vermissten die meisten diese schöne Zeit und ihre Partner.
Ich kann wohl im Namen aller direkt Beteiligten schreiben, dass wir uns sehr auf das nächste Treffen im September freuen. Schließlich hatte zu Beginn noch keiner gewusst, welche Freunde wir kennenlernen würden, welche Erinnerungen wir teilen und machen würden. Es ist egal, ob wir uns in dieser Konstellation auch nach dem Austausch noch einmal wiedersehen oder nicht, Kontakt halten und weiter ausbauen werden wir alle.
Ein großes Dankeschön spreche ich an alle Mitwirkenden Lehrer, aber auch Eltern und Geschwister aus, ohne jene dieses Projekt niemals möglich wäre.
Shona H., Leon A., Marvin H., Tobias L., Pit D. und Anton B. Kl. 8/5 / 9/5
Übersetzung: Natálie H. 8/5 / 9/5