Zweites Projekttreffen in Ruse
Liebe Leser,
an was denkt ihr, wenn ihr Bulgarien hört? Rosen? Das Schwarze Meer? Große Städte? Die Donau? Einiges davon erlebten wir bei unserem zweiten Projekttreffen in Ruse.
Aber zuerst einmal zur Hinreise. Am 15. Oktober trafen wir (Esther, Luisa, Emma, Jakob, Louis, Frau Ulmer-Heinrich, Frau Stastna und ich-Shona Heidrich) uns am Bahnhof in Pirna.
Während wir uns gegenseitig kennenlernten, fuhren wir zum Dresdner Flughafen. Von dort aus flogen wir (wenn auch mit einiger Verspätung) nach Frankfurt. Dort wartete bereits das nächste Unglück; Während alle darauf warteten auszusteigen, stellte sich heraus, dass keine Treppe organisiert werden konnte. In den etwa 50 Minuten fiel uns nichts anders ein, als ein kleines Spiel zu spielen. Als wir endlich aussteigen konnten, hasteten wir zu unserem Gate, nur um festzustellen, dass auch dort unser Flieger Verspätung hatte.
Endlich im rettenden Flugzeug nach Bukarest! Am Flughafen angekommen, waren wir froh sicher gelandet zu sein. Mit dem Autobus fuhren wir nach Ruse und kamen etwa 22:00 Uhr örtlicher Zeit an. Wir wurden den Gastfamilien übergeben und der erste, stressige Tag war zu Ende.
Deutsch Teilnehmer der Bulgarienreise
Am Montag trafen wir uns 9:00 Uhr in der Schule (hier ist zu erwähnen, dass bulgarische Taxifahrten für mehr Adrenalin sorgen, als jede Achterbahn. Denn ohne Gurt und Fahrer, die sich an keine Geschwindigkeitsregeln halten, wird eine solche Fahrt schnell zum Horrortrip). Jede Nation stellte sich (also Ungarn, Bulgarien, Türkei und Deutschland) und einige Städte oder Regionen vor. Beim gemeinsamen zweiten Frühstück mit bulgarischen Spezialitäten lernten wir uns besser kennen. Die anschließenden Kennlernspiele sorgten für viel Spaß und Chaos. Nach dem Mittagessen (mit Ölsuppe, Wasser, und einem Reis-Hähnchen-Mix) teilten wir uns in drei Gruppen auf. Die erste Gruppe suchte einen Brunnen im Großen Park, die zweite Gruppe eine große Vase aus Blumen und die dritte Gruppe das Transportmuseum an der Donau. Alle kehrten mit einem lustigen Foto im Gepäck wieder zurück.
Die deutsche Gruppe bei der Arbeit
Am Dienstag diskutierten wir über die jeweiligen Minderheiten des Landes (Deutschland/Sachsen-Sorben, Türkei-Christen, Bulgarien-Armenier und Ungarn-Donauschwaben). Nach einer Stadtführungen der Donau, gingen einige Schüler noch Bowling spielen. Wir sechs Deutschen gehörten dazu und so verbrachten wir ca. eineinhalb Stunden auf der Bowlinganlage.
Die Donau in Russe mit Sandskulpturen
Am Mittwoch wurden wir erneut in Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe besuchte eine armenische Kirche und ein Gespräch mit einem armenischen Pfarrer. Gruppe zwei verbrachte den Vormittag mit verschiedenen Tänzen aus den jeweiligen Ländern, wie beispielsweise der türkische Damat Halayi, der Ratschentsa oder der bulgarische Reihentanz. Die dritte Gruppe kochte die „Armenische Süßigkeit“ und Gruppe vier hatte ein Interview mit einem Armenier. Das Interview der vierte Gruppe war jedoch eher beendet, als gedacht. So stießen wir zu den Tänzern. Nachmittags besuchten wir zwei Felsenkirchen: Die in Ivanovo und eine Barsabovo. Letztere ist die einzige noch betriebene in ganz Bulgarien. Ich persönlich fand die Felsenkirchen sehr interessant, denn es ist unglaublich wie die Mönche früher bereits solche schönen Dinge bauen konnten.
Bei der Gruppenarbeit in der Schule
Der Donnerstag war trotz allem ein stressiger Tag. Wir trafen uns wieder 9:00 Uhr in der Schule. Diesmal fuhren meine Gastschülerin und ich jedoch mit einem Bus. Dieser wurde anscheinend nur noch von Rost und Lack zusammengehalten, denn als der Bus um eine Kurve fuhr quietschte er verdächtig. Mit einiger Verspätung kamen wir (meine Gastschülerin Elmira und ich) endlich an. Wir werteten den gestrigen Tag aus (mit Powerpoint-Präsentation und einem geschriebenen Bericht). Nach einem weiteren Mittagessen bei dem Italiener mit der Ölsuppe machten wir eine zweite Stadtführung. Diesmal aber durch das Zentrum. Da wären wir wieder bei unserem Anfangsthema: Dinge in Bulgarien, die Donau, Rosen... An jeder Ecke fand man einen kleinen Laden, der etwas mit Rosen verkaufte; Rosenöl, Rosenseife, Rosenhandcreme, Rosenparfüm, Rosenwaffeln, Roseneis, usw.
Bulgaren, Türken, Ungarn und Deutsche mit Logo-Kappe an der Donau
Am Freitag fuhren wir nach Veliko Tarnovo zur Festung Zachewitz. Diese war sehr interessant. Doch wegen der vielen Sonne und der trockenen Luft konnte ich die Führung kaum genießen. Im „EGO“ gingen wir anschließend Pizza essen. Danach bummelten wir auf der „Handwerkerstraße“. Auch dort gab es überall Rosenartikel. Als wir fertig waren, stellten wir fest, dass noch eine halbe Stunde Zeit war. Also setzten wir Schüler uns in ein Cafè und genossen die kühlen Getränke. Während wir dort so saßen lernten wir uns besser kennen und stellten fest, dass wir zu einer richtigen kleinen Gemeinschaft geworden waren.
Nach einer halben Stunde trafen alle sich am Bus wieder. Die Zeit während Rückfahrt verging schnell und an der Schule mussten wir uns von unseren türkischen Freunden verabschieden.
Der 20. Oktober sollte das Ende unserer Reise sein. Um 9:00 Uhr trafen wir uns ein letztes Mal an der Schule und verabschiedeten uns alle voneinander. Erneut fuhren wir mit dem Autobus nach Bukarest und flogen von da aus nach Frankfurt. Dort warteten wir eine Weile auf den nächsten Flieger.
Logo-Tasse gab es als Geschenk für alle Teilnehmer
In Dresden am Bahnhof holte Frau Ulmer-Heinrich ihr Handy heraus. Alle zusammen begannen wir zu singen. Mit einem Abschlussfoto in der Tasche fuhren wir mit dem Zug nach Pirna. Unsere kleine Gemeinschaft trennte sich nun.
Ich persönlich fand die Reise sehr lehrreich und interessant, denn nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.
Eure Shona